Pflanzenporträts - Wissenswertes zu Pflanzen
Kräuter: Zitronengras
(Überwintern lässt sich das Gras wie eine Kübelpflanze im Wintergarten oder Gewächshaus, am besten bei Temperaturen von 5-12 °C und eher trocken.)
Das Westindische Zitronengras (Cymbopogon citratus) stammt aus Südostsien und gehört zur Familie der Süßgräser (Poaceae). Die Gattung umfasst über
50 verschiedene Arten, darunter das Ostindische Zitronengras (Cymbopogon flexuosus), das weniger zum Würzen genutzt wird als vielmehr für die Parfümherstellung und als Heilkraut.
BESCHREIBUNG: Diese mehrjährige Staude kann eine Höhe von 0,40-1 m
erreichen, in der Heimat bis 2 m. Durch kurze Rhizome werden dichte Horste aus aufrechten Halmbüscheln gebildet. Das Gras ist bei uns nicht winterhart und verträgt bestenfalls Fröste bis zu -6 °C.
Die robusten, mitunter scharfkantigen Halme wirken unterhalb der Knoten wie bemehlt. Erst ab dem zweiten Jahr wird eine lockere Blütenrispe gebildet. Zahlreiche Sorten.
PFLEGE: Die Pflanzen bevorzugen ein warmes und feuchtes Klima in vollsonniger Lage. Ideal ist ein geschützter Standort auf Balkon oder Terrasse im Kübel. So können sie den Sommer im Freien
verbringen. Der Wasser- und Nährstoffbedarf ist dabei relativ hoch. Vermehrung bevorzugt im Frühjahr durch Teilen älterer Grashorste mit dem Messer. Vor allem das Lemongrass lässt sich auch gut
aussäen, wobei nur frisches Saatgut verwendet werden
darf. Achtung, Lichtkeimer!
ERNTE UND VERWENDUNG: Die Ernte frischer Halme ist im Sommer laufend
möglich. Die Entnahme ganzer Stängelstücke mitsamt der Basis der Blätter ist
erst bei größeren Pflanzen sinnvoll. Die Pflanzenteile werden hauptsächlich frisch in der Küche als Gewürz verwendet. Dabei kocht man sie mit wie Lorbeerblätter, isst sie aber nicht mit. Zum
Überbrühen für erfrischenden Tee sollte man die Blätter zuvor weichklopfen. Getrocknet oder gemahlen, wie man das Zitronengras auch im Handel findet, ist der Geschmack abgeschwächt. Er wird als
frisch zitronenartig mit einem Hauch von Rosenduft beschrieben. Dieses runde Aroma ist typisch für die Küche Südostasiens,
wo es in Suppen und Gemüse, zu Fleisch und Fisch verwendet wird. Lemongras wird v.a. in der Kosmetik verarbeitet. Das ätherische Öl Citral fördert das Konzentrations- und Denkvermögen, es wirkt
beruhigend und antimikrobiell und kann sogar als wohlriechendes Abwehrmittel gegen Stechmücken eingesetzt werden.
Robert Sulzberger
Obstsorte: Sonnenwirtsapfel
(Die noch gar nicht so alte Sorte aus Württemberg hat sich aufgrund ihres robusten und kräftigen Wachstums als Streuobstsorte bewährt.)
Die Apfelsorte stammt aus Backnang (Württemberg). Sie wurde im Jahre 1937
auf dem Grundstück des dortigen Sonnenwirts als Sämling entdeckt und wegen ihrer positiven Eigenschaften weiter vermehrt. Durch seine landschaftsprägende Krone und die Widerstandsfähigkeit gegen
Krankheiten hat sich dieser Apfel für den Anbau auf der extensiv gepflegten Obstwiese bewährt.
BESCHREIBUNG: Mittelstark bis stark wachsend, mit schwach verzweigtem
Fruchtholz und etwas hängendem Wuchs. Die Bäume erreichen bei ausreichender Pflege ein hohes Alter und können dann recht groß werden. Die Krone hat eine gleichmäßig kugelige Form, die Blüte erscheint
mittelfrüh.
ANBAU UND VERWENDUNG: Nutzung als Wirtschaftsapfel, aber auch als Tafelapfel. Sehr robust, wird kaum von Krankheiten befallen. Wegen dieser Robustheit ist der 'Sonnenwirtsapfel' besonders gut für den Streuobstbau geeignet. Früher wurde die Sorte zudem häufig als Stammbildner verwendet.
FRUCHT: Die Frucht ist mittelgroß bis groß und kugelförmig abgeflacht. Die
Schale ist grünlich-gelb gefärbt, sonnenseits braunrot marmoriert, geflammt, mit hellen Lentizellen, und erinnert etwas an die Apfelsorte 'Geflammter Kardinal'. Die Stielgrube ist stark berostet und
die Kelchhöhle breit und tief.
Das Fruchtfleisch wird als fest und saftig beschrieben, ihr Geschmack ist etwas
säuerlich mit angenehmem Aroma.
ERNTE UND VERWERTUNG: Pflückreife Ende September bis Anfang Oktober;
im Naturlager bis Ende Februar haltbar. Erträge hoch und regelmäßig. Sehr gut
für die häusliche Verarbeitung geeignet
Rolf Heinzelmann, LOGL / VBOGL